Vegane Ernährung

Warum vegan? 

Um körperlich fit und gesund zu bleiben.

Lass uns in die Geschichte der menschlichen Ernährung zurückgehen. Die Mehrzahl der Ernährungswissenschaftler und Evolutionsbiologen geht davon aus, dass sich der erste aufrecht gehende Mensch vor vier Millionen Jahren in Afrika überwiegend von Blättern, Wurzeln, Kräutern, Samen, Früchten, Beeren und Insekten ernährte. Das Pflanzenangebot im warmen Afrika war reichhaltig und das Jagen mühsam und nicht nötig. Auch unsere Vorfahren in der Steinzeit, die vor etwa 750.000 bis 75.000 Jahren lebten, ernährten sich überwiegend aus pflanzlicher Kost. Eine Änderung kam dann vermutlich während der letzen Eiszeit vor ca. 75.000 bis 10.000 Jahren. In dieser Zeit war die Pflanzenwelt von Gletscher bedeckt und die verbleibenden wenigen Pflanzen reichten nicht aus, um den Energiebedarf zu decken. So jagten die Menschen vermehrt Tiere um zu überleben. Zu einer wesentlichen Wandlung kam es dann vor etwa 10.000 Jahren, als es wieder wärmer wurde und die Menschen sesshaft wurden. Aus Jägern und Sammlern wurden Bauern. Die Menschen begannen, Getreide und Feldfrüchte anzubauen. Sie begannen auch Tiere zu züchten und bald wurde Brot zum Grundnahrungsmittel.

Mithilfe von Knochen- und Zahnfunden konnten Forscher nachweisen, dass zu dieser Zeit die Zahn- und Allgemeinerkrankungen anstiegen, was mit dem Verzehr von stärkehaltigem Getreide in Verbindung gebracht wird. 

Durch verbesserte medizinische und hygienische Bedingungen erlebte Europa seit dem 18. Jahrhundert ein stetiges Bevölkerungswachstum. Gleichzeitig wurden die Ressourcen knapp und die Lebenshaltungskosten stiegen. Um die Bevölkerung satt zu bekommen, wurde der Anbau robuster Getreidesorten vorangetrieben. Durch verbesserte Transportmöglichkeiten und Anbaumethoden, den Kulturaustausch und eine zunehmende Verstädterung entwickelte sich langsam eine neue Esskultur. Mais, Reis, Kartoffeln und Brot waren essentielle Nahrungsmittel.

Die gravierendste Veränderung vollzog sich jedoch erst vor 150 Jahren im Rahmen der industriellen Revolution. 

Anfang des 19. Jahrhunderts kam es zu Neuerungen in der Lebensmittelproduktion und -verarbeitung. Nun wurde es möglich, Lebensmittel in seine einzelnen Nährstoffe aufzuteilen und durch Konservierungsverfahren haltbar zu machen. Maschinen wurden entwickelt und zahlreiche Fabriken der Lebensmittelverarbeitung gegründet. Der Fortschritt der Konservierungstechnik wurde als Segen empfunden. Lebensmittel konnten somit luftdicht verpackt, gekühlt und eingefroren werden. In Konservendosen konnten Obst, Gemüse und Fleisch über Jahre haltbar gemacht werden. In Deutschland begann die Massenproduktion um 1890. Durch die Bevölkerungszunahme kam es zu Versorgungsproblemen mit Grundnahrungsmitteln. Also wurden aus Lebensmitteln Auszugsstoffe hergestellt und das fast unbegrenzt haltbare Auszugsmehl war entstanden.

Um 1870 wurden Walzmühlen eingeführt, die es ermöglichten, den ölhaltigen Keimling und die Samenschale vor dem Mahlprozess zu trennen. Dieses Auszugsmehl steckt heute in unzähligen (Fertig-)Produkten. Dies ist eine der gravierendsten Veränderungen für die Ernährung der Menschheit, denn bis zum 19. Jahrhundert wurde jede Getreidenahrung ausschliesslich aus dem ganzen Korn hergestellt.

Um 1920 erfasste die industrielle Revolution auch die Landwirtschaft. Kunstdünger, chemische Schädlingsbekämpfungsmittel, Maschinen und wissenschaftliche Züchtungsmethoden hielten Einzug und veränderten auch die Landwirtschaft. Kleine Felder wurden zu grossen zusammengeführt. Aus Mischkulturen wurden Monokulturen. Gegen Nährstoffmangel halfen Kunstdünger, gegen Schädlinge und Unkraut – Pestizide und Herbizide… Die Ernte-Erträge konnten so immer weiter erhöht werden. Die Zucht konzentrierte sich auf Planzen, die besonders ertragreich waren und besser auf Kunstdünger und Bewässerung ansprachen. Auch die Hybridpflanze (Einwegpflanze) wurde geboren. Grosser Nachteil dieser Züchtung: Die Samen können nicht für Nachzüchtungen verwendet werden. Das zwingt die Landwirte immer neues Hybrid-Saatgut zu kaufen. Unvermeidlich kommen auch gesundheitliche Nachteile damit einher: Wegen des schnellen Wachstums von Hybrid-Obst und -Gemüse werden weniger Nährstoffe aus der Erde aufgenommen. Immer mehr Früchte sind kernlos, dabei enthalten die Fruchtkerne wertvolle Inhaltsstoffe. Auch Bitterstoffe fehlen, die wichtig für die Verdauung und die Entgiftungsfunktion der Leber sind. Hybrid-Züchtungen enthalten mehr Fruchtzucker und viel weniger sekundäre Pflanzenstoffe.

Die Industrialisierung der Nahrungsherstellung hat immer weniger mit unserer ursprünglichen Lebens- und Ernährungsweise gemein. Wir müssen lernen, verantwortungsvoll mit dem Lebensmittelangebot umzugehen, denn diese Entwicklung hat gravierende Nachteile für Mensch, Tiere und Umwelt.

Fazit:
Die Menschen haben sich über die Entwicklungsphasen hinweg überwiegend von Pflanzen und Früchten ernährt. Die industrielle Verarbeitung von Lebensmitteln stellt in der gesamten Menschheitsgeschichte nur eine unglaublich kurze Zeitspanne dar. Ackerbau, Viehzucht, sowie die Industrialisierung wurde vor gerade mal 150 Jahren eingeführt. Der menschliche Körper ist kaum in der Lage, diese Veränderungen in der Ernährungsweise zu bewältigen, dessen Folge sich wiederum in der stetigen Zunahme von Zivilisationskrankheiten zeigt. 

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